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Mpox / MPXV (früher Affenpocken)

Hier finden Sie Fragen und Antworten zu Mpox / MPXV (früher Affenpocken). (Stand: 04.09.2024)

Welche Desinfektionsmittel wirken gegen Mpox / MPXV (früher Affenpocken)?

Bei Mpox / MPXV (früher Affenpocken) handelt es sich um behüllte Viren, gegen die alle Desinfektionsmittel wirken, die viruzid oder begrenzt viruzid sind. Alle von der Firma FRANKEN vertriebenen Hände- und Flächendesinfektionsmittel sind geeignet, diese Viren zu inaktivieren. (siehe unten)

Wie lassen sich (Verdachts-)Fälle erkennen, welche Hygienemaßnahmen müssen in Praxen oder Kliniken ergriffen werden?


Siehe hierzu das RKI-Flussschema "Mpox: Verdachtsabklärung und Maßnahmen – Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte" hier Infografik öffnen (www.rki.de/mpox-flussschema) und die Empfehlungen des RKI zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung und Pflege von Patienten mit einer Infektion durch Monkeypox-Viren in Einrichtungen des Gesundheitswesens (www.rki.de/mpox-hygiene). Stand: 22.08.2024

Was sind Mpox / MPXV (früher Affenpocken)?

Mpox sind eine Zoonose, d.h. eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare virale Infektionskrankheit. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind vor allem bei engem Kontakt möglich. 

Die Erkrankung wird ausgelöst durch das Monkeypox-Virus (MPXV) aus der Gattung Orthopoxvirus. Das MPXV ist ursprünglich bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet (endemisch) und weist zwei genetische Kladen (Virusvarianten) auf: die zentralafrikanische Klade I und die westafrikanische Klade II. Vor 2022 wurden humane Fälle von Mpox nur selten und mit geringen Fallzahlen außerhalb von west- und zentralafrikanischen Ländern gemeldet. Berichte aus humanen Fallserien, aber auch Tierversuchen weisen darauf hin, dass mit Klade I durch­schnittlich eher schwerere Krankheits­verläufe assoziiert sind als mit Klade II. Infektionen mit Klade I wurden bislang vor allem in Afrika beobachtet. Die seit 2022 weltweit zirkulierenden Monkeypox-Virusvariante wird der Klade IIb zugeordnet. Siehe auch RKI-Ratgeber zu Mpox. MPXV ist verwandt mit den klassischen Pockenviren (Variola-Virus) und den ebenfalls als Zoonose bekannten Kuhpockenviren (siehe auch die FAQ "Was ist der Unterschied zwischen klassischen Pocken, Mpox, Kuhpocken und Windpocken?"). Im Gegensatz zu den seit 1980 als ausgerottet erklärten Menschenpocken (Variola, engl. smallpox) verlaufen Mpox in der Regel deutlich milder und heilen von alleine ab. Es können aber auch schwere Verläufe und selten Todesfälle auftreten (insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem).

Wie werden Mpox / MPXV (früher Affenpocken) übertragen?

Eine Übertragung von Mpox / MPXV (früher Affenpocken)  von Mensch zu Mensch wird vor allem bei engen Kontakten beobachtet, im Rahmen sexueller Aktivitäten und im familiären Kontext, auch bei Kindern. 

Die Übertragung erfolgt durch den direkten Kontakt von Haut oder Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten oder den typischen Hautveränderungen (sog. Pockenläsionen), wobei sowohl Bläscheninhalt als auch Schorf infektiös sind. In den Pockenläsionen befinden sich besonders hohe Viruskonzentrationen. Es ist zu beachten, dass Läsionen auf Schleimhäuten von außen oft nicht sichtbar sind. Ausgehend von Pockenläsionen im Mund kann infektiöses Virus den Speichel und respiratorische Sekrete kontaminieren. Die Eintrittspforte für das Virus sind häufig kleine Hautverletzungen sowie insbesondere alle Schleimhäute (Auge, Mund, Nase, Genitalien, Anus) und möglicherweise auch der Respirationstrakt. Das Virus wurde mittels PCR auch in der Samenflüssigkeit nachgewiesen. Eine Übertragung über kontaminierte Gegenstände wie z.B. Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder in speziellen Fällen durch Oberflächen, die durch den Kontakt mit infektiösem Schorf oder Pockenbläscheninhalt einer infizierten Person mit dem Virus kontaminiert wurden, ist bisher vor allem in Endemiegebieten beschrieben. 

Bisher liegen keine Hinweise dafür vor, dass dieser Übertragungsweg im internationalen Ausbruch mit der Klade IIb seit Mai 2022 eine größere Bedeutung hat. Theoretisch ist eine Übertragung durch große respiratorische Tröpfchen bei face-to-face-Kontakt denkbar, u.U. auch schon beim Auftreten unspezifischer Symptome (wie z.B. Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen) und noch vor Entwicklung von Hautläsionen. Zweifelsfrei belegt sind solche Übertragungen durch respiratorische Tröpfchen bislang nicht. Eine Übertragung über ausgeatmete Aerosole über größere Distanzen erscheint unwahrscheinlich und bisher finden sich dafür keine Hinweise. Ob MPXV zusätzlich zum reinen Hautkontakt auch auf direktem sexuellen Übertragungsweg (durch Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret) verbreitet werden können, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Dieser Übertragungsweg scheint aber möglich zu sein, da MPXV aus der Samenflüssigkeit Infizierter in der Zellkultur vermehrt werden kann (27). 

In Endemiegebieten kann es auch zur Übertragung vom Tier auf den Menschen kommen. Die Übertragung kann durch Kontakte zu infizierten Tieren (Bisse, Sekrete und Exkrete, enger Umgang, Tierkörper bei der Jagd), durch den Umgang mit Fleisch infizierter Tiere oder Material, das mit Viren kontaminiert ist, erfolgen. 

In Endemiegebieten sind auch Übertragungen bei infizierten Schwangeren über die Plazenta auf den Fötus oder von infizierten Eltern auf Kinder während oder nach der Geburt durch Hautkontakt beschrieben worden.

Was ist der Unterschied zwischen klassischen Pocken, Mpox, Kuhpocken und Windpocken??

Die klassischen (Menschen-)Pocken wurden durch das Variola Virus ausgelöst, das ebenfalls zu den Orthopocken-Viren gehört. Die klassischen Pocken waren eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die ausschließlich Menschen betraf. Die Erkrankung wurde nach erfolgreichen Impfkampagnen von der WHO im Jahre 1980 als ausgerottet erklärt. Seit dieser Zeit wurde die Impfung nur in sehr seltenen Sonderfällen angewendet. Das Monkeypox-Virus (MPXV) gehört ebenfalls zu den Orthopocken-Viren. Der Verlauf von Mpox beim Menschen ist meist deutlich milder als die schwere Form der klassischen Pocken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei engem Kontakt möglich. Aufgrund des hohen Verwandtschaftsgrades der Viren bietet der klassische Pockenimpfstoff auch einen Schutz gegen Mpox. Das Kuhpockenvirus (Cowpox Virus, CPXV) ist ein seit Langem bekannter weiterer Vertreter der Orthopocken-Viren. Mpox und Kuhpocken können vom Tier auf den Menschen übertragen werden und gehören damit zu den Zoonosen. Kuhpocken kommen bei einer Reihe von Wirtstieren vor, wobei kleine Nagetiere das natürliche Erregerreservoir bilden. In den letzten Jahren wurden vereinzelte Fälle von Kuhpocken auch bei Menschen in Deutschland registriert, insbesondere durch den Kontakt mit Schmuseratten. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bei Kuhpocken bislang noch nicht beobachtet. Der Erreger der Windpocken (Varizellen) gehört hingegen zu den Herpesviren und ist nicht mit klassischen (Menschen-)Pocken, Mpox oder Kuhpocken (Orthopocken-Viren) verwandt. Windpocken sind eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, an der vornehmlich Kinder erkranken. Daher werden Kinder häufig prophylaktisch gegen Windpocken geimpft. Die Hautbläschen von Windpocken und den Orthopockeninfektionen können nicht immer sicher voneinander unterschieden werden; mit labordiagnostischen Methoden ist eine eindeutige Abgrenzung aber möglich.

Stand: 31.05.2023

Warum wurden Affenpocken in Mpox umbenannt?

Seit dem 28.11.2022 empfiehlt die WHO, die englische Bezeichnung „Monkeypox“ in „Mpox“ zu ändern (siehe Mitteilung der WHO). Hintergrund ist nach Angaben der WHO, dass die Bezeichnung „Monkeypox“ als rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden kann und verschiedene Stellen die WHO gebeten haben, die Erkrankung umzubenennen. Das RKI setzt diese Empfehlung um. Die unten genannten FAQ wurden nach einer Übergangsphase, in der beide Begriffe verwendet wurden, entsprechend angepasst.

Stand: 21.06.2024

Wie gefährlich ist die Krankheit?

In den meisten Fällen werden die Erkrankten wieder vollständig gesund. Bei einem Teil kann es jedoch zu einem schweren Erkrankungsverlauf kommen und in 2 bis 10% der Fälle endet die Krankheit tödlich. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Erblindung kommen. Nicht selten bleiben Narben an den Stellen der Hautveränderungen zurück.

Wie wird die Krankheit diagnostiziert?

Derzeit wird der MPOX-Test mithilfe einer Labortechnik namens Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durchgeführt. Diese Art von Test wird häufig zur Diagnose vieler Arten von Infektionen verwendet. Derzeit sind PCR-Tests die einzige empfohlene Methode zum Testen auf MPOX. An einem Schnelltestverfahren wird derzeit gearbeitet, gibt es aber aktuell noch nicht.

Siehe hierzu den RKI-Ratgeber zu Mpox, Abschnitt Diagnostik. Das Monkeypox-Virus gehört in Deutschland gemäß §3 der Biostoffverordnung zur Risikogruppe 3, d.h. der Umgang mit Proben, die bekannterweise vermehrungsfähiges Virus enthalten, ist nur in Laboren ab der Biologischen Schutzstufe 3 möglich (z.B. im Konsiliarlabor für Pockenviren des RKI).

Stand: 31.05.2023


Wie werden Mpox behandelt? 

Siehe hierzu den RKI-Ratgeber zu Mpox, Abschnitt Therapie. Aufgrund des meist selbstlimitierenden Verlaufs ist die Therapie von Mpox in erster Linie symptomatisch. Im Vordergrund stehen Schmerzlinderung und ggf. topische Anwendung von Zink-Schüttelmixturen zur Versorgung der Hautläsionen. Weiterführende Hinweise zur medikamentösen Therapie sind auf der Internetseite des STAKOB www.rki.de/stakob abrufbar. Bei Bedarf steht das Netzwerk des STAKOB zur Beratung von behandelnden Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung.

Stand: 26.06.2024

Wie ist die Situation in Deutschland?

Eine Situations­einschätzung des RKI ist unter www.rki.de/mpox-deutschland abrufbar. Auf der Übersichtsseite www.rki.de/mpox sind alle Informationen und Empfehlungen des RKI zu finden, u.a. zu Hygiene­maßnahmen, Kontakt­personen­management, Isolation von Erkrankten, der RKI-Ratgeber für die Fachöffentlichkeit und ein Flyer für Bürger. Unter www.rki.de/mpox-impfung sind Informationen zur Impfung gegen Mpox abrufbar. Das RKI beobachtet die Situation weiter sehr genau und passt seine Einschätzung dem aktuellen Kenntnisstand an. 


Stand: 22.08.2024


Quellen: Titelbild: Robert Koch Institut: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/NRZ/EM/Aufnahmen/EM_Tab_Monkeypox-virus.html (28.5.2022), https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html;jsessionid=FD3998DAF73209AEBB1575C3208FFFE5.internet112 (28.5.2022), https://www.nlga.niedersachsen.de/bev/krankheiten-erreger/affenpocken-211916.html (25.5.2022), Stand: 30.05.2022

Stand: 04.09.2024 https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Affenpocken/affenpocken_gesamt.html?nn=16732866


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