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Desinfektionsmittel

Aus aktuellem Anlass: Händedesinfektionsmittel dürfen nicht umgefüllt werden!!! 

Mit Ausnahme von Ärzten, Apothekern etc. unter Reinraumbedingungen (keimfrei). 

Was soll desinfiziert werden, Hände oder Oberflächen?

 In der Regel sind Händedesinfektionsmittel nicht für Oberflächen geeignet und umgekehrt. 

Welchen Erreger will ich inaktivieren oder abtöten? 

Influenza (Grippevirus, behülltes Virus /Wirkbereich A) oder Norovirus (Magen Darm, unbehülltes Virus /Wirkbereich B) 

Wirkbereich A 

Zur Abtötung von bakteriellen Keimen, einschließlich Mykobakterien, Pilzen und deren Sporen „begrenzt viruzid“ wirksam gegen behüllte Viren. 

Zwischen A und B lässt sich „begrenzt viruzid PLUS“, wirksam gegen behüllte Viren sowie zusätzlich gegen Adeno-, Noro- und Rotaviren, einordnen. 

Wirkbereich B 

Zur Abtötung von Viren geeignet, unterteilt in: 

„viruzid“                                                                                                                                                                                                zur Inaktivierung von Viren geeignet - wirksam gegen behüllte und unbehüllte Viren. Generell sind behüllte Viren (z. B. Coronaviren) leichter zu „knacken“ (abzutöten oder zu inaktivieren) als unbehüllte. 

Wirksamkeit gegen COVID-19-Viren: begrenzt viruzid (alle bei FRANKEN erhältlichen Desinfektionsmittel) 

Händedesinfektion 

Hygienische Händedesinfektion 

Desinfektionsmittel, mind. 3 ml, in die hohlen, trockenen Hände geben. Nach den im Schaubild aufgeführten 6 Schritten das Produkt 30 Sekunden kräftig in die Hände bis zu den Handgelenken einreiben.  Die Bewegung jeden Schrittes 5-mal durchführen. Darauf achten, dass die Hände die gesamte Einwirkzeit feucht bleiben. 

Mögliche Fehler: 

  • Benetzungslücken 
  • Seifenfehler (Bei Kombination von Desinfektionsmitteln mit Seifen bzw. anionischen Tensiden, wie sie beispielsweise in Reinigungsmitteln enthalten sind, kann es zu einer Verminderung oder auch zu einem kompletten Verlust der Reinigungs- bzw. Desinfektionswirkung kommen.) 
  • verdünnt (bei feuchten Händen)
  • Kältefehler (Einsatz draußen im Winter unter 10° Celsius - > doppelte Menge Desinfektionsmittel verwenden) 
  • Eiweißfehler (erst die Verschmutzung z. B. Blut entfernen, dann desinfizieren.) 

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für wirksame Desinfektionsmittel ist der Hinweis „VAH-zertifiziert“ oder „VAH-gelistet“, für kinderbetreuende Einrichtungen sogar verbindlich. 

Je nach Wirkstoff haben Desinfektionsmittel unterschiedliche Haltbarkeitsdaten, diese müssen unbedingt eingehalten werden.  Öffnungsdaten der Gebinde sind auf selbigen zu notieren. 

Hände-Desinfektionsmittel dürfen aufgrund des Arzneimittelgesetzes nur unter aseptischen Bedingungen in einer (Krankenhaus-) Apotheke nachgefüllt werden.  

Daher empfiehlt sich auch hier die Verwendung der vom Hersteller gelieferten Gebinde. 

Das Umfüllen von Hände-Desinfektionsmitteln ist laut Arzneimittelgesetz ein Herstellungsprozess.  Für Herstellungsprozesse im Sinne dieses Gesetzes wird eine Herstellungsgenehmigung benötigt,  sofern die umgefüllten Desinfektionsmittel an Dritte weitergegeben werden. 

Die Hauptbedenken hierbei sind:  

  • die Behältnisse sind nicht oder unzureichend aufbereitet 
  • es besteht die Gefahr der Chargenvermischung durch das Nachfüllen nicht vollständig geleerter Spenderflaschen 
  • es kommt zu Produktverwechselungen beim Nachfüllen 
  • die nachgefüllten Flaschen sind nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet  
  • Produkthaftung des Herstellers erlischt beim Umfüllen
  • wer Handdesinfektionsmittel umfüllt, haftet persönlich    

Flächendesinfektion   

Anwendung alkoholischer, gebrauchsfertiger Desinfektionsmittel   

Diese sollten nicht versprüht werden, sondern mittels Tuch (Einmalpapiertuch oder Vliesrolle im Spendereimer) aufgebracht werden. Die Desinfektionsmittel sollten nur bei Flächen bis ca. 2 m² eingesetzt werden. Das Versprühen von Flächendesinfektionsmitteln ist nicht nur aus arbeitsschutzrechtlicher Sicht bedenklich, sondern auch wegen des ungleichmäßigen Auftrags auf die Oberfläche. Dies kann das Desinfektionsergebnis nachhaltig verschlechtern. Darum sollte immer eine Scheuer-Wischdesinfektion durchgeführt werden. Hier kann man auch zu vorgetränkten Tüchern in Dosen oder Flowpacks greifen. 

Für große Flächen sollten keine alkoholhaltigen Mittel verwendet werden. 

Unser Tipp:  

FRANKEN Green SG Flächendesinfektion enthält Natriumhypochlorit und kann auch für große Flächen verwendet werden.

Flächendesinfektion: Konzentrate in Lösung mit Wasser 


Ein schwerwiegender Fehler ist das Zusammenmischen von Desinfektions- und Reinigungsmitteln.  Die Folge ist der komplette Verlust sowohl der Desinfektions- als auch der Reinigungswirkung.  Die vermischten Präparate neutralisieren sich gegenseitig, sodass ein Infektionsschutz vonseiten des  Desinfektionsmittels nicht mehr gewährleistet ist. Daher macht es Sinn, einen Eimer nur zur Desinfektion von Flächen bereit zu halten.

Häufig bieten Desinfektionspräparate bereits eine Reinigungswirkung an (sog. Desinfektionsreiniger wie FRANKEN Green SG Flächendesinfektion, FRANKEN Green SG Cleaner oder Franko-Cid N), sodass eine zusätzliche Reinigung überflüssig ist. Oder es werden ausdrücklich bestimmte Reinigungsverstärker vonseiten des Desinfektionsmittel-Herstellers zugelassen. Dies entnehmen Sie der jeweiligen Herstellerempfehlung.   

Stets kaltes Wasser zum Ansetzen der gebrauchsfertigen Lösung verwenden. Beim Ansetzen der Gebrauchslösungen mit heißem Wasser können Wirkstoffe aus der Lösung verdampfen. Daher empfiehlt es sich, kaltes Wasser zu verwenden. 

Beim Anmischen immer genau die Dosierungsanleitung des Herstellers beachten!

Zu wenig Desinfektionsmittel = kein oder zu geringes Desinfektionsergebnis                                                                                  Zu viel Desinfektionsmittel = Oberflächen können beschädigt werden, erhöhte Kosten 

Alle haut- und lebensmittelberührten Flächen nach der Einwirkzeit mit klarem Wasser in mindestens Trinkwasserqualität nachwischen/nachspülen.

In welchen Situationen müssen die Einwirkzeiten der Flächendesinfektion eingehalten werden?

  • bei allen Desinfektionsmaßnahmen, bei denen gelistete Produkte eingesetzt werden müssen (z. B. Seuchenfall gem. IfSG)
  •  bei einer gezielten Desinfektion (Kontamination mit Blut, Kot, etc.)
  •  bei Flächen, die mit Wasser nachgespült werden (z. B. Küchenbereich, Badewanne)
  •  beim Auftreten spezieller Erreger                                                                                                                                             

Unabhängig von der Einwirkzeit kann nach allen routinemäßigen Flächendesinfektionen die Fläche wieder benutzt werden, sobald sie sichtbar trocken ist (ausgenommen Badewannen). 

Nach Ausbringen von Flächendesinfektionsmitteln nicht nachtrocknen!

Aufbereitung von Desinfektionsutensilien 

Breitwischbezüge (Wischmopps) und Tücher desinfizierend waschen, vollständig trocknen und sauber aufbewahren. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die hygienische Aufbereitung der Desinfektionsutensilien. Wird dies - wie so oft - vernachlässigt, so beeinträchtigt es den Erfolg der Desinfektionsmaßnahme. Tücher und Breitwischbezüge sollten nach jedem Gebrauch desinfizierend gewaschen (wahlweise thermisch, mindestens 65° Celsius oder durch die Zugabe von desinfizierenden Waschmitteln) und danach trocken und sauber aufbewahrt werden. Will man eine Keimverschleppung ernsthaft vermeiden, so sind für jeden Raum neue Breitwischbezüge und Tücher einzusetzen. 

Wenn es keine Möglichkeit der Aufbereitung gibt, sollten Einmaltücher verwendet werden. Auch Eimer, Behälter und Wischgeräte müssen nach Gebrauch desinfiziert werden.

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