Darum sind Rollenspiele für Kinder extrem wichtig
Die Bedeutung der Rollenspiele für Kinder ist nicht zu unterschätzen.
Ob in der Gruppe oder alleine, mit Puppe und Teddy, das Spiel schult wichtige Kernkompetenzen.
Wie viele imaginären Tassen Tee hast du schon getrunken?
Wie viele Sandkuchen „genüsslich“ verputzt?
Ab dem Kindergartenalter wird das Rollenspiel für Kinder sehr wichtig. Dabei schlüpfen sie in die
verschiedensten Charaktere, sind räuberische Piraten oder wilde Tiger.
Doch meist spielen sie einfach nur typische Alltagssituationen nach: das Familienleben, einen
Arztbesuch oder den Einkauf im Supermarkt.
Rollenspiele gehören im Kleinkindalter zum ganz normalen Spielverhalten.
Besonders interessant sind diese natürlich in der Gruppe. Aber auch alleine, mit dem Teddy oder der Puppe verliert das Spiel nicht an Reiz. Im Gegenteil, Kinder können so viel unmittelbarer ihre Gefühle und Erlebnisse verarbeiten. Denn genau das macht das Rollenspiel für Kinder aus.
Darum brauchen Kinder Rollenspiele
Rollenspiele sind viel mehr als nur ein Ausdruck kindlicher Fantasie. Sie sind wesentlich an der Entwicklung wichtiger sozialer Kompetenzen beteiligt:
1) In Rollenspielen wird die Welt der Erwachsenen nachgeahmt. Dies ebnet den Weg in diese für Kinder oft noch unverständliche aber dennoch faszinierende und deshalb erstrebenswerte Welt. Zu den beliebtesten Rollenspielen gehört deshalb für die meisten Kinder das klassische „Vater – Mutter- Kind“, das seit Generationen seinen festen Platz unter den kindlichen Spielkonzepten hat.
2) Rollenspiele fördern die Einfühlsamkeit in Kindern. Sie lernen, sich in andere Rollen und damit in andere Perspektiven hineinzufühlen und Verständnis für andere Personen zu entwickeln.
3) Durch Rollenspiele lernen Kinder, sich in soziale Kontexte einzufügen und ihren Platz in einer Gruppe und einer Situation einzunehmen. Dies erfordert Kompromissfähigkeit und die Kompetenz, sich mit Mitspielern zu einigen und auf geltende Regeln zu einigen.
4) Rollenspiele fördern das Selbstbewusstsein. Kinder entwickeln eigene Spielideen und lernen, diese in einem Gesamtkontext einzubringen. Dazu müssen sie sich gleichzeitig gegen Mitspieler behaupten und lernen, eigenen Bedürfnissen ebenso viel Platz einzuräumen wie den Bedürfnissen anderer Menschen.
5) Wenn Kinder in eine Rolle schlüpfen, erlernen sie wichtige Eigenschaften, die mit dieser Rolle einhergehen. Dazu können soziale Fähigkeiten gehören wie zum Beispiel Geduld, Frustrationstoleranz, Rücksichtnahme, Ausdauer, Schweigen oder sich selbstbewusst zu präsentieren.
6) Im Rollenspiel bekommen Kinder die Möglichkeit, sich Konflikten und Ängsten zu stellen, sie sich bewusst zu machen und sich gezielt damit auseinanderzusetzen. So können Kinder ihre Gefühle besser verstehen und verarbeiten.
7) Wenn Kinder eigene Spielkonzepte ersinnen und diese ihren Mitspielern näherbringen möchten, fördert dies nicht nur die Entwicklung und das Verständnis komplexer Sachverhalte, sondern auch die Fähigkeit, sich sprachlich auszudrücken und Zusammenhänge zu erklären. Damit bieten Rollenspiele ein vielfältiges kognitives Entwicklungspotenzial.