Die Bräuche an Ostern und ihre Bedeutung
Ostereier
"Das Ei ist in den meisten Kulturen ein Symbol für das Leben", sagt Ludwig Mödl. Von außen sieht ein Ei leblos aus, fast wie ein Stein. Aber in seinem Inneren wächst etwas heran. Irgendwann sprengt es die harte Schale. "Heraus kommt ein niedliches Küken. Das symbolisiert unser Empfinden, dass im Frühling die Natur wieder erwacht und neu auflebt, am eindrucksvollsten."
Ostereier färben
Zur Feier des Frühlings verzierten die Menschen früher die Eier. Sie banden ein Blatt darauf und färbten sie mit einem Zwiebelsud ein. Nach dem Kochen war auf dem Ei eine weiße Stelle in Form des Blattes zu sehen.
Später war es während der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern verboten, Fleisch und Eier zu essen. Da die Hühner aber trotzdem weiter Eier legten, kochten sie die Leute, um sie länger haltbar zu machen. Um sie von den rohen Eiern zu unterscheiden, färbten sie die gekochten Eier ein – meist in Rot. Diese Farbe symbolisiert das Leiden und das vergossene Blut Christi, ist aber auch schon immer ein Zeichen des Lebens gewesen.
Ostereier suchen
Zum heidnischen Frühlingsfest Ostara schenkten die Menschen sich früher verzierte und gefärbte Eier. Als sich das Christentum als Religion durchsetzte, verboten einige Bischöfe diese Tradition. Weil sich die Leute aber weiterhin Eier schenken wollten, versteckten sie sie auf einem Feld und ließen Freunde und Verwandte danach suchen. "Das ist die wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass wir heute Ostereier verstecken", sagt Ludwig Mödl. "Ganz sicher sein kann man da aber nicht."Osterhase
Der Hase ist seit jeher ein Symbol für Fruchtbarkeit, weil er zu den Tieren gehört, die besonders viel Nachwuchs haben. Er war auch das Zeichen der heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin Eostre, ihr zu Ehren fand das Ostara-Fest statt. Die Christen integrierten dieses heidnische Symbol dann in ihr Osterfest. Das passte gut: Der Hase war auch als Zeichen für Leben und Wiedergeburt bekannt – und darum geht es beim christlichen Osterfest.
Osterlamm
Der Brauch des Osterlamms geht auf das jüdische Pascha-Fest zurück. "Bei dem Fest feiern die Juden ihre Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei", sagt Ludwig Mödl. "Zur Ehre Gottes opfern sie ein Lamm und bereiten es nach strengen Regeln mit bestimmten Kräutern zu." Auch Jesus war Jude und feierte das Pascha-Fest. Beim letzten Abendmahl wusste er schon, dass er sterben würde. Er bezeichnete sich selbst als Opferlamm, als das "Lamm Gottes".
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